Sanierung der denkmalgeschützten Kirche St. Johannes, Biberach

Bauherr St. Elisabeth Stiftung
Bauzeit 2009-2010
BGF 6.500 m²
BRI 27.800 m³
HOAI Architektur Leistungsphase 1-9
   
Projektteam Judith Greiner / Stefan Guter / Ines Rost
  Petra Spegel / Klaus-Dieter Nolte / Sebastian Müller
  Daniela Wezel
Wettbewerb 1.Preis Städtebaulicher Wettbewerb
Auszeichnung BDA 2011 Hugo Häring Auszeichnung

Die heutige Anlage aus Bad, Kirche, Sinnwelt und Hotel wurde geprägt durch die Schaffenskraft der Franziskanerinnen von Reutte, welche die Gesamtanlage zur heutigen Blüte brachte und einen unverwechselbaren Ort mit den Heilquellen am Fuße des Jordanberges schufen. Das Jordanbad in Biberach blickt auf eine über 700 jährige Geschichte zurück.

Ausgangspunkt der Aufgabenstellung war das bestehende Parkhotel aus der Jahrhundertwende erheblich zu erweitern, um rund 75 Betten.
Dabei sollte das ehemalige Schwestern-Konventgebäude mit der integrierten St.-Johannes-Kirche in ein neues Gesamtensemble eingegliedert werden. Das historische Konventgebäude aus der Neorenaissance wurde behutsam saniert, die „Schichten der 60er Jahre“ entfernt und die historisch belegte Fassadenteilung wieder ausgebildet, Öffnungen teilweise rückgebaut.
Der Grundton, welcher die Gesamtanlage nun bewegt, wurde aus der historischen Kirchen-Fassung des Künstlers „Blepp“ entwickelt, einem erdigen Farbton, welcher sich in der franziskanisch-wertigen Materialauswahl wiederspiegelt: Weiss-Eichenholz, Muschelkalk, beige Teppiche und abgestufte warme Farbtöne, die eine wohlige Atmosphäre ausstrahlen.
Der Reiz introvertierter und extrovertierter-lichtdurchfluteter Räume entsteht im Wechselspiel der historischen und neuen Gebäude. Die „vita contemplativa“ als Konzentration auf Wesentliches, auf das Geistige und die Seele der Dinge sollte den Ausdruck im Gebauten aus Raum und Material finden. Ergänzt mit historischen Tapeten-Walzen im Altbau werden unverwechselbare Räume geschaffen. Gemeinsam mit dem schlichten Neubau, der in den grünen Jordanberg integriert wurde, entsteht eine neue Gesamtanlage mit dem Herzstück – einem Innenhof der Ruhe und inneren Einkehr für die Gäste des Hotels. Ziel war es zum einen nicht nur die leerstehenden Gebäude einzubeziehen, sondern vielmehr den Geist des  franziskanisch-christlichen Lebens und Bauens erlebbar zu machen.
Die Kirche St. Johannes wurde ebenfalls komplett saniert, mit neuen Belägen und Oberflächen gestaltet und barrierefrei erschlossen. Das drückende dunkle Kirchengestühl wurde entfernt und die historisch-farbliche Gestaltung des Künstlers Blepp wiederbelebt, ergänzt durch neue liturgische Elemente des Künstlers Hoppe. Mit der neuen Emporenerschließung, dem beweglichen Mobiliar und einem Gesprächsraum soll die Kirche künftig die Hotelgäste zur christlichen wie meditativen Einkehr einladen.

Sanierung der denkmalgeschützten Kirche St. Johannes, Biberach