Bauherr | Privat |
Bauzeit | 2007 - 2008 |
BGF | 776 m² |
BRI | 3.184 m³ |
HOAI | Architektur Leistungsphase 1-8 |
Projektteam | Stefan Guter / Petra Spegel |
Andreas Ring / Katina Benz / Sebastian Müller | |
Auszeichnung | Beispielhaftes Bauen Landkreis Biberach 2002-2009 |
Ausgangspunkt war eine Ortsrandlage im Süden der Stadt Laupheim, direkt angrenzend an das weite 'offene Land' mit Wiesen und Äcker. Die lehmig-erdige Landschaft mit ihrer warmen und haptischen Anmut war dabei Grundlage des Entwurfes für das Wohnhaus 'Am Mäuerle'. In der Grundkonzeption standen folgerichtig entsprechend Materialien im Vordergrund, welche diese Ursprünglichkeit und 'Erdung' aufnehmen und die Qualität des Wohnens bilden: Kalkgestein 'Würzburger Muschelkalk' (Wände und Boden), naturbelassenes Nußbaumholz (Möbel und Boden), transparentes / opakes Glas. Mit einer winkelartigen Bebauung wird der Raum nach Norden und Osten zur bestehenden Bebauung geschlossen und klar begrenzt. Nach Süden und Westen hingegen nahezu komplett geöffnet. Der Muschelkalk nimmt dabei die von Süden ankommende 'Landschaft' zweidimensional in der Ebene und dreidimensional als Sockelgeschoß auf. Es steht außen- und innenräumlich eine 'gestaltete Landschafts-Topographie'. Der im OG als Riegel ruhende, dunkel gehaltene Körper definiert den Ortsrand, nimmt sich jedoch durch Farbigkeit und Lage optisch zurück, da er erst in zweiter Baureihe der Landschaft gegenüber steht. Die allg. Räume im EG 'Wohnen, Essen, Lesen, Musizierbereich' legen sich in die fließende innen- und außenräumliche Landschaft. Ganz eigene Räume mit unterschiedlichen Raumhöhen von 2.50 m bis 3.00 m i.L. bilden differenzierte Aufenthaltsqualitäten. Die nahezu rahmenlose Schiebe-Nurglasfassade nach Süden und Westen lässt das sprichwörtliche 'in die Landschaft-Wohnen' im Sommer und Winter zu. Der 'Würzburger Muschelkalk' ist speziell hier in unterschiedlichen Bearbeitungsformen erleb- und spürbar: als unterschiedlich fein gebrochene Schüttungen im Aussenbereich / als großformatiger Plattenbelag in freien Bahnen fließend von außen nach innen mit poriggestrahlter Oberfläche / im Schwimmbad als tellergestrahlte Bodenoberfläche / als Außenwandaufbau aus einer innenliegenden tragenden Betonwand zur Wärmespeicherung, einer Steinwolledämmung und dem hinterlüfteten Naturstein-Verblendermauerwerk.