Sanierung und Teilumnutzung Kloster Reute

Bauherr Franziskanerinnen von Reute e.V.  
BGF 12.150 m²  
BRI 44.700 m³  
HOAI Architektur Leistungsphase 1-9  
Projektteam Stefan Guter / Christian Schönleber / Veronika Kazmeier  
  Saskia Kamrad / Wolfgang May / Bastian Riether / Natalie Otto  
  Ioannis Choris / Lena Ries / Max Stark / Sarah Röder  

Das Kloster der Franziskanerinnen von Reute befindet sich in Reute bei Bad Waldsee weithin sichtbar auf einer Anhöhe, dem Klosterberg. Mit einer seitens der Schwestern entwickelten Zukunftsvision „Klosterberg Reute – einfach, offen und nah“ (www.klosterberg-reute.de) begann für unser Büro eine spannende Reise der Entwicklung eines Nutzungskonzeptes. Die im Zentrum des Klosterberges befindlichen historischen und denkmalgeschützten Klostergebäude wurden im Rahmen der Weiterbearbeitung untersucht und in einer Entwurfsplanung ausgearbeitet.

Der Gebäudeteil „historisches U“, welcher bauzeitlich bis ins Jahr 1745 zurück geht, beinhaltet in Zukunft die spirituellen und öffentlichkeitswirksamen Funktionsbereiche und bildet mit dem neu gestalteten Innenhof den Zugang zum Kloster. Die dortige Franziskuskapelle wird als zukünftige Konventkapelle ein Ort der Spiritualität und des miteinander Betens. Eine Verbindung der Kapelle mit den Räumen der Stille im darunterliegenden Geschoss und der dort geplanten spirituellen Inhalte spiegeln die Verbindung der Franziskanerinnen mit den fundamentalen Werten ihrer Gemeinschaft wider.

Der Gebäudeteil Mutterhaus wurde 1910 bis 1914 im Jugendstil erbaut. Der Erarbeitung des Nutzungskonzepts für das Mutterhaus liegt die künftige Aufteilung des Gebäudes in einen im Mittelteil gelegenen Konventbereich für die Ordensschwestern und einen im Ostteil des Gebäudes gelegenen Wohnbereich für eine neu angedachte alternative Wohnform, dem „Klosternahen Wohnen“, zugrunde. Das Klosternahe Wohnen ist in Form von Kleinwohnungen mit Gemeinschafts- und Versorgungsräumen angelegt und über die bestehende Gebäudestruktur hin schrittweise flexibel erweiterbar.

Bei Erstellung des Konzepts wurde ein verantwortungsvoller Umgang mit der bestehenden Bausubstanz sowie den bestehenden Gebäudestrukturen als Leitgedanke formuliert und mit der seitens der Bauherrschaft für die in die Zukunft ausgerichtete Sanierung und deren funktionalen Inhalten verbunden. Dabei kommt dem Entwurfsgedanken des Einstellens von „Raumkörpern“ (Raum im Raum – Konzept) zum Erhalt der bestehenden Raumgeometrie besondere Bedeutung zu. Die geplanten Materialien beschränken sich auf natürliche und nachhaltige Oberflächen wie Kalkstein, Kalkputz und Eichenholz – nicht zuletzt in Verbindung mit dem baulich-historischen Erbe der schlichten Anmut eines franziskanischen Klostergebäudes und der christlichen Schöpfung.

Im Zuge des ersten Bauabschnitts wurde bereits die neue Aussegnungshalle auf dem Klosterfriedhof fertig gestellt.

Sanierung und Teilumnutzung Kloster Reute, Reute (Bad Waldsee)