Wettbewerb Neubau Lessing Gymnasium in Neu-Ulm

Bauherr Landkreis Neu-Ulm
HOAI Architektur Leistungsphase 1-2
Freianlagen grabner huber lipp landschaftsarchiteklen
  und stadtplaner part mbb
Projektteam Natalie Otto / Nathalie Buschow / Lars Plugge
  Laureen Wolf / Amelie Virag
Wettbewerb 3. Preis

Eine neue Heimat für das Lessing Gymnasium. Die Architektur des neuen Lessing Gymnasium wird geprägt von einem mäandrierenden Baukörper, der im Innenraum einen bewegten fließenden Raum entstehen lässt. Die äußere Erscheinung wird dominiert von horizontalen, auskragenden Decken, welche die Form und Dynamik des Gebäudes betonen. Das Erdgeschoss bildet hierbei den repräsentativen, massiven Sockel, der nach oben hin ergänzt wird durch zwei, in der Anmutung schwebenden Geschosse. Durch den Rücksprung der Fassaden im 1. und 2. Obergeschoss, wird der Balkon Gestalt- und Raumprägendes Element. Er schafft zum Straßenraum hin einen zusätzlichen Filter, welcher den Räumen Intimität und Schutz verleiht. Das schafft die Möglichkeit der Transparenz, die von Innen nach außen getragen werden soll. Der Eingang am neuen Quartiersplatz führt in das „Herz der Schule“ und ermöglicht einen direkten Zugang zum Pausenhof, wodurch die Transparenz des Gebäudes erfahrbar wird. Die Aula, Musikräume und Mensa lassen sich zu einem großen Raum zusammenschalten und werden somit dem Herz der Schule als Ort gerecht und bieten vielfältige Raum- und Veranstaltungsszenarien in der Schulgemeinschaft. Die oberen Geschosse beinhalten die Cluster und werden charakterisiert durch die transparenten Lernlandschaft und dem sich durchschlingenden Band. Die Kuben der Klassenräume definieren hierbei den Raum, schaffen verschiedene Aufenthaltsmöglichkeiten und generieren bei Rücksprüngen Ausblicke ins Freie.

Bei der Wahl der Konstruktion standen unter anderem Nachhaltigkeitsaspekte im Vordergrund. Wo sinnvoll möglich wurde auf den nachwachsenden Baustoff Holz zurückgegriffen. Hierbei wurde eine Holz Hybrid Bauweise gewählt, bei der die tragenden Elemente in Betonstützen und -wandscheiben ausgeführt sind. Die Holzfassade verbindet dabei die Betondecken miteinander. Durch die gewählten Wand- und Deckenaufbauten werden die Schichten reduziert, wodurch ein sortenreines Bauen erzielt wird. Der R-Beton repräsentiert hierbei die Dauerhaftigkeit, wohingegen das Holz dem Gebäude Wärme und einen menschlichen Maßstab verleiht.

Die Form des Gebäudes lässt ein hohes Maß an Individualität zu und richtet sich nach einem am Menschen orientiertem Lernen. Die mäandrierende Anmutung spiegelt sich im Gesamtkonzept der offenen Lernlandschaft wider. Wie ein großer städtischer Raum zieht sie sich diese durch das Gebäude - wobei die Klassenräume wie kleinen Häuser- die home base - bilden und zusammen mit der Mitte einen Dorfcharakter schaffen. Es entstehen unterschiedliche Räume mit unterschiedlichen Qualitäten. Die differenzierten Bereiche schaffen somit die richtige Balance zwischen Bewegung und Ruhe - Begegnung und Rückzug. Ein Offenes Haus - das den Geist öffnet und den Horizont erweitert.

 

Wettbewerb Neubau Lessing Gymnasium, Neu-Ulm