Bauherr | Wahl-Lindersche Altenstiftung | |
HOAI | Architektur Leistungsphase 1-2 | |
Freianlagen | Stefan Fromm Landschaftsarchitekten | |
Projektteam | Amelie Virag / Saskia Kamrad / Lars Plugge | |
Wettbewerb | 1. Preis |
Ziehen ältere Menschen aus Ihrer gewohnten Umgebung in ein Seniorenzentrum oder in betreute Seniorenwohnungen um Hilfe und Betreuung zu erfahren so steht neben der pflegerischen Betreuung auch die seelische Ausgeglichenheit im Mittelpunkt. Heimat und das Wohlfühlen soll wieder erfahren werden. Eine große architektonische Herausforderung stellt sich. Wie kann Überschaubarkeit und der menschliche Maßstab in einer verhältnismäßig großen Raumstruktur hergestellt werden?
Die Grundidee für die städtebauliche Anordnung des neuen Seniorenzentrums und der Seniorenwohnungen basiert auf dem Grundbedürfnis der älteren Menschen – sich wohlfühlen, das „Große“ wieder „klein“ und überschaubar machen im Grünraum. Während das Seniorenzentrum nördlich in vier sich versetzende unterschiedlich große Baukörper gegliedert wird, ergänzt südlich angelegt der Wohnungsbau mit einem längsgelegt und Punktgebäude das Gesamtensemble. Durch das Versetzen der unerschiedlichen Baukörper entstehen differenzierte überschaubare und gleichsam überschaubare und maßstäbliche Außenräume mit hoher Besonnungsqualität.
Im Foyer des Seniorenzentrum angekommen wird übersichtlich der Blick freigeben zur großen kommunikativen Mitte, dem sonnigen Außenfreiraum, der vertikalen Erschließung zu den Obergeschossen und dem direkten Weg zu den Verwaltungen. Auch die Tagespflege und Physiopraxis sind intern von der Gemeinsamen Mitte aus zugänglich. Die zentrale Treppe und Aufzüge erschließen folgerichtig den Boulevard in den Obergeschossen, von welchem alle Wohngruppen direkt zugänglich sind mit vielfältigen Verweilzonen und Blicken in die begrünten Höfe … Raum zum Zusammensein und Begegnen, gleichsam einem Dorf im Haus. Schließlich im obersten Geschoss, auf der Dachebene, befindet sich ein ganz besonders Angebot – für Körper, Geist und Seele – die Sinne ansprechend mit dem schönen Blick zum Horizont in alle Himmelsrichtungen. Raum für Meditation, für Basteln, für Gruppen, für Therapie und Körper_Pflege. Ähnliches im Wohnungsbau – eine gemeinsame großzügige Dachterrasse mit Loggia und und aufgeweitete Laubengänge erlauben Verweilen und Kommunikation, während die Wohnungen selbst gut abgeschirmt die Privatheit der Bewohner/innen wahren.
Basierend auf einem Stahlbetontisch (aus Recyclingbetonzuschlägen) aus Stützen und aussteifenden Wänden für hohe Nutzungsflexibiliät erheben sich Holzgebäude – im Seniorenzentrum mit fertigen Holzmodulen je Zimmer - im Wohnungsbau mit elementierten Holzwänden, jeweils mit zwischenliegenden Holzdecken. Davor angebracht fertig elementierte, gedämmte Holztafelwände. Ziel ist ein hoher Vorfertigungsgrad für eine kurze Bauzeit, ein Vermeiden CO2-haltiger Baustoffe unter Einbezug einfacher Details und Bauteilfügungen, kurze Lieferwege der verwendeten heimischen Baustoffe unter Einbezug örtlicher, regionaler Partner.