Bauherr | Markt Garmisch-Partenkirchen |
HOAI | Architektur Leistungsphase 1-2 |
Freianlagen | MNE Landschaftsarchitekten PartGmbB |
Projektteam | Vinzent Wörtz / Marco Epple |
Wettbewerb | 1. Preis |
Geprägt vom Leben und Wirken der Menschen seit Jahrhunderten, der lieblichen Landschaft und der Klarheit der sich daraus entwickelten einfachen Gebäude. Leicht geneigte Satteldächer in natürlicher Bauweise, klar strukturiert und angemessen proportioniert für Mensch, Tier und Natur. Wohnen, Rathaus, Schule … von alters her alle Gebäude im heimatlichen Maßstab, langlebig im Rhythmus und der Haptik der Materialien des Ortes.
Mit der Idee des Einfach_Heimat_Weiterbauen wird ein maßstäblich städtebauliches Ensemble behutsam und sensibel entwickelt. Die städtebauliche Setzung nimmt Bezug auf die Körnung der historischen Vorbilder bzw. der umliegenden Bebauung und formuliert gleichzeitig in der Reihung und versetzten Anordnung ein selbstbewusstes und spannungsvolles Ensemble. Raumaufweitungen zur Straße geben übersichtlich und attraktiv adressbildend die Hauptzugänge für die Grundschule und die Mittelschule frei. Im Wechselspiel mit Raumverengungen wird der öffentliche Raum straßenbegleitend gegliedert und Ortsmaßstäblich strukturiert. Die einzelnen Baukörper mit den ruhigen, leicht geneigten Satteldächern lassen dabei unterschiedliche Einblicke und Ausblicke zu für die Kinder und die Bevölkerung, ohne den Schulbetrieb zu stören. Auf der Südseite Richtung Schulgarten und Schulwald verweben sich die versetzten Baukörper mit den Pausenhöfen und dem angrenzenden Naturraum. Dabei befinden sich die Pausenräume der Mittelschule und Grundschule in jeweils eigenständigen Raumaufweitungen.
Ganz ähnlich der dörflichen Struktur erhalten alle Nutzungen eigene Bereiche, jeweils in den Häusern differenziert angeordnet – das Haus für den Grundschulzugang mit Aula und Mehrzweckraum, das Haus der Lehrer und Verwaltung, das Haus des Werkens mit Musik und Kunst, das Haus der Ganztagsschule und alle Grundschulcluster behütet in einem jeweils eigenen Dach_Raum. Die Kinder erhalten dadurch Übersicht und Orientierung in identitätsstiftenden und geborgenen Räumen. Gleichzeitig fließt der alles verbindende Lernflur hindurch, zeigt Tranzsparenz und weckt den Sinn für Demokratie, Gemeinsinn und Kommunikation. Die Mittelschule erhält mit einer weitergebauten Kopfbebauung und einem überdachten Bindeglied die Anbindung zu den gemeinsamen Räumen in der Grundschule und gleichsam eine eigene Adresse.
Basierend auf einer Stahlbetonbodenplatte erhebt sich ein CO² neutraler Holz- Skelettbau in Rasterstrukur mit Stützen und Trägern. Die Decke über EG wird als Holzverbunddecke ausgebildet, welche Klassenräume und Mensa überspannt. Die Dachkonstruktion als stehender Stuhl mit klassischen Dachsparren. Fassadenelemente werden als vorgefertigte Holz- Tafelelemente vorgestellt. Die gewählte einfache Konstruktion erlaubt einen hohen Vorfertigungsgrad und eine schnelle Bauzeit mit örtlichen regionalen Partnern.