Bauherr | Kreissparkasse Biberach |
HOAI | Architektur Leistungsphase 1-2 |
Freianlagen | Koeber Landschaftsarchitektur GmbH |
Projektteam | Kerstin Jucker / Florian Schorer |
Matthias Maier | |
Wettbewerb | 1. Preis |
Die besondere örtliche Situation ist geprägt durch die angrenzende kleingliedrige Altstadtrandbebauung und der derzeit heterogenen, teilweise großgliedrigen Struktur östlich des Zeppelinrings. Der geplante Erweiterungsbau der Sparkasse gliedert sich in die gegebene Raumkante ein. Durch die besondere Lage des Grundstücks des abknickenden Zeppelinrings im Kontext mit dem geplanten Neubau wird der Zeppelinring geschlossen. Durch die Gliederung des ganzheitlichen Baukörpers in der Horizontalen und Vertikalen werden Raumkanten der umgebenden Bebauung aufgenommen, weiterhin wird durch die großzügige Gebäudefuge in den Obergeschossen und der Geschossstaffelung im Osten ein Übergang zur angrenzenden Bebauung geschaffen. Durch die flächenbündige Fassade aus vorbewitterten Zink-Verbundtafeln und Monoglasscheiben entsteht eine homogene offene Architektur, die sich als ganzheitlicher Baukörper in Stadtraum einfügt und im Dialog mit dem bestehendem Sparkassengebäude steht.
Die klare Position im Städtebau setzt sich in einer äußeren und inneren Klarheit der Erschließung und Gestaltung des Gebäudes fort. Prämisse der Struktur war dabei höchste Nutzungsflexibilität, attraktiv natürlich belichtete und besonnte Räume, die sowohl Öffentlichkeit wie auch Diskretion nach allen Seiten zulassen. Basierend auf einem frei spannendem Deckensystem lässt sich eine hochflexible Nutzungsstruktur integrieren, welche auf vielseitige Raumvarianten reagieren kann. Der Innenhof, der sich über alle Ebenen erstreckt führt den Außenraum diskret im Inneren fort. Innen- und Außenräume werden vernetzt, es entsteht eine hohe Raum- und Arbeitsplatzqualität. Die Architektur bildet den Rahmen für die Flexibilität der Nutzungen und spiegelt die klare Position im Städtebau wieder.
Das Gerüst der Freiraumgestaltung leitet sich aus der städtebaulichen Figur des Baukörpers ab. Der polygonale Innenhof des Gebäudes wird mit einem Netz aus Stahlseilen überspannt. An ausgewählten Schnittpunkten ranken Kletterpflanzen in die Höhe und bespielen den Hof damit in seinem gesamten Volumen. An den Seilen hängende Leuchtkörper setzen den Raum nachts in Szene. Die polygonale Geometrie wird ebenso im Bodenbelag durch unregelmäßige Betonplatten aufgegriffen. Abgewinkelte Sitzbänke schaffen unterschiedlich orientierte Teilräume und hohe Aufenthaltsqualitäten für die Angestellten im Haus. Die Vorzone des Gebäudes, ein weiteres, gegen das Gebäude verdrehtes Polygon, wird abhängig von der stadträumlichen Exposition mit unterschiedlichen Funktionen belegt und schafft damit ein differenziertes Erscheinungsbild des Gebäudes im Stadtgefüge.
Fertiggestelltes Projekt