Bauherr | KU-Bau Odelzhausen |
HOAI | Architektur Leistungsphase 1-2 |
Freianlagen | Logo verde Ralph Kulak Landschaftsarchitekten GmbH |
Projektteam | Laureen Wolf / Natalie Otto |
Wettbewerb | 1. Preis |
Die schöne Gemeinde Odelzhausen im Landkreis Dachau: Geprägt vom Leben und Wirken der Menschen über 12 Jahrhunderte, der Schlichtheit der lieblichen Landschaft und der sich daraus entwickelten einfachen Gebäude. Inmitten des Ortes liegt der Dorfplatz umgeben von der Markt- und der Gartenstraße und gesäumt von Gebäuden, welche noch heute für Identität und Heimat stehen und den Rhythmus des städtebaulichen Maßstabes anzeigen.
Die städtebauliche Setzung nimmt umliegende Volumina in ihrer Körnung respektvoll auf und formuliert gleichzeitig einen selbstbewussten, eigenständigen Baukörper. Mit seinen gegliederten Dachformen und den maßstäblich ausgeformten Fassaden fügt er sich gleichwohl angenehm in die dörfliche Struktur ein. Dabei entstehen durch das Versetzen der Baukörper gut proportionierte Außenräume als Dorfplatz mit Rathauseingang, Zugang zum Metzger und Dorfladen, Biergarten und rückseitige Park-/Andienungsbereiche.
Begrüßt werden die Besucher auf dem neuen Dorfplatz umgeben vom Rathausbaukörper und den angrenzenden Nachbargebäuden. Sinnfällig und einladend werden alle Nutzungen von dort erschlossen: Die Metzgerei und der Dorfladen im nördlichen Bereich, zentral mittig das Rathaus und südlich das Wirtshaus. Über den Dorfplatz und die fußläufige Gasse vom Parkplatz führen alle Wege in das helle und freundliche Foyer des Neuen Rathauses, ebenso wird ein separates zweites Treppenhaus erschlossen, welches den Ratssaal und die fremdvermieteten Gewerbeeinheiten getrennt erreicht. Die einladende Haupttreppe führt direkt in die beiden übersichtlich erschlossenen Rathausebenen der Obergeschosse und schließlich im flexiblen Ratssaal. Dieser ist mehrfach teilbar, separat bespielbar und genießt mit eigenem Freibereich den direkten Blick über den Dorfplatz in den Ort und zur Kirche St. Benedikt.
Während die beiden nördlichen Baukörper mit einem feinen Kalkputz handgescheibt anmutig versehen sind, erhält der südliche Baukörper eine vertikal strukturierte Lärche-Holzfassade mit Ein- und Durchblicken bis in den Ratssaal. Die Unterscheidung der Fassaden unterstreicht die Sonderfunktion des südlichen Baukörpers aus Ratssaal, Wirtshaus und Praxen und dessen städtebauliche Dominante. Die Konstruktion der Gebäude aus 2-fachen Wärmeziegel und Holz-Hybriddecken dokumentiert den nachhaltigen Ansatz aus CO2-reduzierter Bauweise und die „Brücke“ zu einem Neuen Einfachen Bauen: Einfache Materialien, welche haptisch, anmutig und wartungsarm und sortenrein verbaut sind.